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Information zur zweiten Paarbrücke
Keine Frage der Notwendigkeit:
2. Paarbrücke in Manching verhindert im Ernstfall unnötig lange Wege für Feuerwehr und Rettungsdienst
Der Bau einer zweiten Brücke über die Paar im Ortskern von Manching ist beschlossene Sache. Der Gemeinderat hat in der öffentlichen Sitzung vom 27. April 2023 mit 18 dafür und 4 Gegenstimmen für die europaweite Ausschreibung der Brückenplanung gestimmt und hat diese Planungsleistungen in der Sitzung vom 20. Juli 2023 mit großer Mehrheit rechtsverbindlich beauftragt.
Die Brücke soll als Verlängerung Schulstraße / Paarstraße über den Fluss zur Niederfelder Straße gebaut werden.
Aus aktuellem Anlass möchte die Verwaltung die sachlichen Fakten für die Notwendigkeit der 2. Paarbrücke aufzeigen.
Das Video ist auch auf Instagram im Kanal des Marktes Manching zu sehen...
Der Neubau einer zweiten Brücke über die Paar war bereits im Jahr 2009 ein Thema im Gemeinderat. Zuvor hatte eine Machbarkeitsstudie gezeigt, dass eine Brücke an der vorgesehenen Stelle machbar ist. Das dazu in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten hat zudem ein für die Anlieger zumutbares Verkehrsaufkommen bescheinigt.
Das Verkehrsaufkommen in einem Gutachten wird in Fahrzeuge in 24 Stunden angegeben. Auf der Ingolstädter Straße bewegen sich in 24 Stunden rund 9.500 Fahrzeuge in beide Richtungen. In der Niederfelder Straße vorbei an der Eisdiele sind es rund 2.700. In der Schulstraße vor dem Rathaus sind es 1.500 und über die neue Brücke sind rund 700 Fahrzeuge in 24 Stunden prognostiziert. Das zeigt, dass das ein sehr geringes Verkehrsaufkommen darstellt.
Aus dieser Kenntnis heraus hat der Gemeinderat bereits 2009 den Kauf des Grundstücks westlich der Paar beschlossen. Auf dem nicht benötigten Teil dieses Grundstückes wurde das heutige Trachtenheim errichtet. Das Projekt Brücke wurde jedoch vorerst nicht weiterverfolgt, nachdem eine Menge Pflichtaufgaben im Bereich der Schulen und Kindertagesstätten zu erledigen war.
Stahlbetonsteg an der Paarstraße muss ersetzt werden
Im Zuge der Arbeiten zu den Hochwasserschutzmaßnahmen wurde im Jahr 2020 die Thematik wieder aktuell. Der rund 110 Meter weiter nördlich bestehende Stahlbetonsteg in der Paarstraße muss durch einen Neubau ersetzt werden. Grund dafür ist, dass ein Steg aufgrund der bekannten Maximalpegel der letzten großen Hochwasser der Paar und durch einen Klimafaktor ca. 70 cm höher gebaut werden muss.
Das vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt beauftrage Ingenieurbüro hat zwei Planungen erstellt, jedoch keine akzeptable Lösung finden können, wie man bei der beengten Situation an der Paarstraße einen barrierefreien Zugang zum Steg bauen kann. Ein Bau würde ausladende Rampen und Treppenanlagen erfordern, die aber keinen Platz haben, ohne dass der Flussquerschnitt verengt werden müsste. Selbst ein angedachter Aufzug sei laut Experten nur schwer darstellbar. Hinzu kommt, dass Gemeinden in Bayern sich gegenüber dem Freistaat verpflichten, den Unterhalt der Hochwasserschutzmaßnahmen für 100 Jahre zu übernehmen. Bei einem Aufzug wäre das ein hoher ständiger Kostenfaktor.
2. Paarbrücke sichert Notfallversorgung
Die zweite Brücke bringt vor allem für die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Sicherheit bei der Notfallversorgung. In Manching gibt es mit der Brücke auf der Ingolstädter Straße aktuell nur einen Weg für Fahrzeuge über die Paar. Im Fall einer Störung oder Sperrung müssen sie über die B16 oder über die PAF-34 im Norden ausweichen. Dies bedeutet einen erheblichen zeitlichen Aufwand. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst können im Falle einer Sperrung die Paar nicht in der gebotenen Eile innerorts überqueren und verlieren wertvolle Zeit.
Ein großer Teil der Rettungsfahrzeugeinsätze für alle Manchinger Bürgerinnen und Bürger kommt vom Airbus-Werk und somit von östlicher Seite der Paar. Im Falle eines zum Beispiel Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles auf der Westseite der Paar zählt jede Minute. Auch die Manchinger Feuerwehr in der Geisenfelder Straße befindet sich östlich der Paar. Wenn z.B. die Hauptfeuerwehr Manching zu einem Einsatz in die Grund- und Mittelschule muss und die Hauptpaarbrücke gesperrt wäre, ist der Weg über die B16 rund drei Mal so lang und im Norden über die PAF-34, also Manchinger Straße, Panzerwendeplatte, über die Bahngleise über die Niederfelder Straße sogar vier Mal so weit, als der direkte Weg über die Ingolstädter Straße.
Zudem hängen unter der Brücke die Hauptwasserleitung, Hauptgasleitung und weitere Versorgungsleitungen. Im Laufe der Jahre stehen regelmäßige Wartungen an, die ebenfalls eine Sperrung mit sich bringen können.
Diese möglichen Situationen können durch eine weitere Paarbrücke vermieden werden.
Beschränkung für Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen
Die zweite Paarbrücke soll ganzjährig für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen (außer Rettungsfahrzeuge) eine Beschränkung erhalten und wird nur an wenigen Tagen aufgrund der Notwenigkeit von Sperrungen der Hauptpaarbrücke für den kompletten Verkehr freigegeben. Dies betrifft zum Beispiel die Veranstaltung „Verkaufsoffener Sonntag“ des Gewerbeverbandes, den Faschingsumzug oder andere Veranstaltungen an jährlich maximal 5 bis 10 Tagen im Durchschnitt.
Durch den Neubau der Brücke muss die Einmündung der Schulstraße in die Paarstraße vom Niveau her leicht angehoben werden. Die ca. 70 cm Unterschied zur aktuellen Höhe ergeben sich durch das Hochwasserhöhenniveau und einen einzurechnenden Puffer, falls der Wasserpegel bei einem Hochwasser noch weiter steigt. Der Ausgleich lässt sich durch das neu erworbene Grundstück in der Kurve Paarstraße schaffen, da hier eine Grün- bzw. Parkanlage und ein paar Parkplätze für Besucher der alten Seniorenanlage entstehen sollen. Die leichte Erhöhung wird in der Fotomontage durch den Schatten an der Mauer auf der linken Straßenseite deutlich.
2 Millionen Euro Baukosten
Das Brückenplanungsbüro rechnet mit Baukosten in Höhe von 2 Millionen Euro. Ein neuer Steg in der Paarstraße würde nach derzeitigen Schätzungen mindestens 600.000 Euro kosten. Das Wasserwirtschaftsamt würde seinen Anteil an dem neu zu bauenden Steg (50 %) mit in den Bau der zweiten Paarbrücke stecken.
Abschließend lässt sich festhalten, dass der Standort der neuen Brücke nicht der optimale Standort ist, es aber seit Jahrzehnten auch keine bessere Alternative gibt. Übrigens wurde eine Umgehungsstraße von der Bahnhofstraße über das Gelände des heutigen Bauhofs südlich der Kläranlage über die Paar und dem ehemaligen Quick Mix-Gelände bis zur Niederfelder Straße, bereits 1973 geplant. Allerdings wurde der Plan nicht umgesetzt und kann heute wegen verbauten Flächen nicht mehr umgesetzt werden. Im Gespräch war eine Umgehung schon ab ca. 1965, wie bereits längst ausgeschiedene Gemeinderäte berichteten.
Stand: 13.10.2023