8. und 1. Virtueller Runder Tisch zu PFC-Belastungen am Flugplatz Ingolstadt/Manching
Auf Einladung von Landrat Albert Gürtner haben sich gestern per Videokonferenz Vertreter des Bundesministeriums der Verteidigung, der Bundeswehr, des Freistaats Bayern, des Landkreises Pfaffenhofen a.d.IIm und weiterer Fachbehörden zum nächsten Runden Tisch getroffen. Im Mittelpunkt des rund zweistündigen Gesprächs standen offene Fragen zum im Juli 2020 gestarteten Sanierungsvorhaben auf dem Flugplatz Ingolstadt/Manching sowie die Ergebnisse der verschiedenen im Jahr 2020 durch die Bundeswehr durchgeführten Monitoringprogramme.
Hierzu informierte das Kompetenzzentrum Baumanagement München des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) die Teilnehmer über erste Erfahrungen der Pump and Treat Maßnahme sowie die Ergebnisse des diesjährigen Ernte-, Fisch-, Grund- und Oberflächenwassermonitorings als auch zur Beprobung von Acker- und Gartenflächen. Die Analysedaten werden wie üblich durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) abschließend bewertet. Der Abschlussbericht für das Monitoring der landwirtschaftlichen Flächen soll Anfang des Jahres 2021 vorliegen. Im Rahmen des Grundwassermonitorings hat vorsorglich auch eine erstmalige Beprobung von Brunnen in der Ortschaft Knodorf stattgefunden. Die bisherigen Ergebnisse reichen für eine Bewertung jedoch noch nicht aus, deshalb wird die Beprobung in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt im kommenden Jahr fortgeführt.
„Die Feldarbeiten der vorgezogenen Pump and Treat Maßnahme werden im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein. Mit Hochdruck wird weiter am geplanten Bau weiterer Sanierungsbrunnen in 2021 für die Errichtung der hydraulischen Sperre gearbeitet“, so Thomas Backes vom BAIUDBw und ergänzte: „die Bundeswehr ist sehr bestrebt, die Verfahren zügig voranzutreiben“. Landrat Gürtner, der die Videokonferenz moderierte, sprach sich ausdrücklich für die Fortführung des behördlichen Austauschs aus. „Ich stehe zu diesem Format des Runden Tisches. Der nächste ist für April 2021 geplant. Zudem soll eine Informationsveranstaltung im Sommer 2021 unter meiner Leitung stattfinden, bei der die Bundeswehr und die betroffenen Behörden, der Öffentlichkeit den aktuellen Stand der Sanierung vorstellen und erklären können“.
Rund fünf Monate nach dem Start der PFC Sanierung in Manching, besteht unter den am Verfahren beteiligten Behörden Einvernehmen darüber, dass die Aufnahme des Regelbetriebs einer Grundwasserreinigungsanlage als Abstromsicherung bis zum Jahr 2024 realistisch ist und darüber hinaus weiter alle Möglichkeiten zur Beschleunigung ausgeschöpft werden sollen. Der Landkreis Pfaffenhofen als untere Boden- und Wasserschutzbehörde und die Bundeswehr, betrachten die Sanierung als gemeinsame Herausforderung. „Diese soll weiter zügig und nachhaltig vorangetrieben werden“, sagte Landrat Gürtner nach dem Sondierungsgespräch und fügte hinzu, „die Untersuchungen zu weiteren ggf. erforderlichen Sanierungsmaßnahmen dauern noch an“. Zur Bewertung des Zeitansatzes in der öffentlichen Wahrnehmung gab Gürtner zu bedenken, dass die erforderlichen Verfahrensschritte weitgehend gesetzlich vorgeschrieben bzw. aus technischen Gründen unverzichtbar sind. Eine starke Einbindung der Bevölkerung ist ihm dabei jedoch sehr wichtig, weshalb er Vertreter der Bürgerinitiative im Nachgang zum Runden Tisch gleich telefonisch über den aktuellen Sachstand informierte.