Pichl
Pichl war Bodenfunden zufolge bereits in der Urnenfelderzeit um 1000 v. Chr. zumindest vorübergehend besiedelt.
Die bajuwarische Ansiedlung vom Ende der Völkerwanderungszeit reiht sich um einen namensgebenden, heute noch wahrnehmbaren Geländebuckel in der Ortsmitte. Die Bajuwaren ließen sich ähnlich wie Siedler vorangegangener Zeiten meist auf hochwasserfreiem Gelände an Bächen und Flüssen nieder.
Danach führt der „Ort an der Anhöhe, am Bühel“ verschiedene Bezeichnungsvarianten, bis ins 18. Jahrhundert „Bihel“. Das Dorf ist bereits in einem Vertrag von 1310 erwähnt und konnte sich seinen reizvollen, ortsbildprägenden Dorfanger im Ortskern bis in die Gegenwart bewahren. Die Kirche mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm rundet das Ortsbild ab. St. Leonhard als Patron der Kirche gilt als Hinweis, dass die in Pichl traditionelle Pferdezucht schon seit ältester Zeit besteht. In der Viehzählung des Jahres 1883 werden dort 45 Pferde aufgeführt. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg hatte jeder Bauer einen Pferdestall mit vier bis sechs Pferden und mehreren Fohlen. Die Zahl ging in den darauffolgenden Jahrzehnten stets zurück, bis im Jahre 1985 wieder eine Pferdesegnung und ein Leonhardiritt stattfanden. Seitdem verfolgen jährlich einige tausend Zuschauer den Zug der nahezu 100 Reiter aus der Umgebung.
Pichl wurde 1972 in die Gemeinde Manching eingegliedert und seither durch Neubaugebiete zum beliebten Wohnort erweitert.