Forstwiesen
Das nördlich des Feilenforstes gelegene Feilenmoos ist eine Niederung, die durch Stauungen der noch anders verlaufenden Flüsse häufig überflutet wurde. Die teils vermoorte Landschaft war von Tümpeln, Birken und Gestrüpp durchsetzt, was eine landwirtschaftliche Nutzung bis auf die Streugewinnung so gut wie unmöglich machte. Im Jahre 1893 wurde begonnen das Land durch umfangreiche Entwässerungsgräben zu erschließen und Verbindungswege zwischen Geisenfeld, Manching, Baar und Ernsgaden anzulegen. Infolge des Absinkens des Grundwassers konnten sich Streu- und Wiesengräser nicht mehr entwickeln, so dass die ohnehin schon kärgliche landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit des Gebiets wegfiel. Zur Behebung von Missernten begann im Jahre 1894 die von der Königlich Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufene Landeskulturkommission mit Versuchen zur Entwässerung von Moor- und Ödlandflächen. Um die Kultivierung des Landes voranzutreiben wurde 1908 der Muster- und Forschungsbetrieb „Baumannshof“ der Landesanstalt für Moorwirtschaft errichtet, benannt nach dem Direktor der Königlich Bayerischen Moorkulturanstalt, Prof. Dr. Anton Baumann. Der Gutshof ist heute noch Forschungsbetrieb für zeitgemäße Landwirtschaft.
Von dem ursprünglich 1200 Tagwerk umfassenden Staatsgut wurden später 300 Tagwerk für Siedlungszwecke freigegeben. Von 1920 bis 1923 wurden 14 Siedlerstellen, in den Jahren 1934/35 zwei weitere, jeweils in einer Größe zwischen sechs und zehn Hektar, errichtet. Die Siedlung erhielt den Namen „Forstwiesen“, zählte im Jahre 1933 22 Familien mit 86 Personen, die zur politischen Gemeinde und Schule Manching gehörten, kirchlich jedoch zu Geisenfeld, bis 1937 die Diözesan- und somit Pfarreigrenzen geändert wurden.
Die im Feilenmoos durch Kiesgewinnung entstandenen Baggerseen sind seit Jahrzehnten ein beliebtes Freizeitziel mit teils überregionaler Anziehungskraft.