Das kelten römer museum manching feiert 15-jähriges Bestehen

Eröffnung kelten römer museum manching 2006Jochen Gruner
Flashback: Feierlichkeiten zur Eröffnung des kelten römer museums manching vor 15 Jahren.

Das Wochenende des 2./3. Juni 2006 markiert eine tiefe Zäsur in der Manchinger Kulturlandschaft:
Mehrere Tausend Personen waren gekommen, um bei einem großen Fest der Einweihung des neuen kelten römer museums beizuwohnen. In zweijähriger Bauzeit hatten die Fischer Architekten (München) im Auftrag eines 2002 gegründeten Zweckverbandes, dem der Bezirk Oberbayern, der Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm, der Markt Manching und der Keltisch-Römische Freundeskreis Manching angehören, ein modernes Museumsgebäude aus Glas und Beton errichtet. Es präsentiert die spektakulären Funde aus der Keltenstadt von Manching und dem Römerkastell von Oberstimm.

Highlights bilden unter anderem ein Schatz mit Hunderten keltischer Goldmünzen, ein rätselhaftes Kultbäumchen sowie zwei bestens erhaltene Schiffswracks aus der Römerzeit, die 1986 in Oberstimm entdeckt sowie ab 1994 geborgen und durch das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz restauriert werden konnten.

Der Fund dieser Wracks bildete in gewisser Weise auch die Initialzündung zur Museumsgründung, die nicht zuletzt durch Herbert Mayr, den damaligen Vorsitzenden des Manchinger Freundeskreises, vorangetrieben wurde. Die museale Konzeption der Dauerausstellung übernahm die Archäologische Staatssammlung München, der das Manchinger Museum als Zweigmuseum zugeordnet ist. Der Freistaat Bayern hat sich auch durch eine großzügige Förderung an den Baukosten beteiligt, ebenso private und institutionelle Sponsoren. Den Löwenanteil der Baukosten sowie den fortlaufenden Betrieb und Unterhalt des kelten römer museums gewährleisten jedoch die Mitglieder des bereits genannten Zweckverbandes, allen voran der Markt Manching sowie der Bezirk Oberbayern und der Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm.

In den vergangenen 15 Jahren konnte das kelten römer museum mehr als 270.000 Gäste begrüßen. Ihnen wurden weit über 6.000 Veranstaltungen geboten: von Führungen, Workshops und Kindergeburtstagen über Vorträge und Kulturevents bis hin zu großen Museumsfesten. Mit bislang 14 Sonderausstellungen richtete das Museum seinen Blick auch auf archäologische Themen von internationaler Bedeutung, etwa den namengebenden Fundort der keltischen La Tène-Kultur in der Schweiz, reich ausgestatte Königsgräber in Makedonien oder sensationelle Artefakte mongolischer Steppenkrieger. Mit „Kunst in Miniatur: Antike Gemmen aus Bayern“ (ab 24. Juli) steht die nächste Sonderausstellung auch schon in den Startlöchern. Während das Museum seit dem 19. Mai wieder für das Publikum geöffnet hat, ist eine Durchführung von museumspädagogischen Programmen und anderen Veranstaltungen aufgrund der Corona-Krise dagegen leider noch nicht möglich.

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Die kleinen und großen Gäste können sich anlässlich des 15-jährigen Museumsgeburtstages aber dennoch auf eine attraktive Sonderaktionen freuen: Am 2. Juni 2021 ist das neue Quiz „Professor von Eulenschnurz: Jäger des verworrenen Quatsches“ gestartet, das noch bis zum 12. September 2021 läuft.

Die fiktive Hauptrolle des humoristischen Suchspiels übernimmt Prof. Dr. Eosander von Eulenschnurz von der Bayerischen Fernuniversität Hintertupfing, der für seine unkonventionellen Theorien berühmt ist. Manchmal treibt es Eulenschnurz aber doch zu bunt, wie das kelten römer museum unlängst bei einem Besuch des Professors erfahren musste. Kurzerhand stellte er die gesamte Dauerausstellung auf den Kopf – mit wahnwitzigen Ergebnissen! So deutete der Professor zahlreiche Funde aus der Keltenstadt von Manching und dem Römerkastell von Oberstimm vollständig um, etwa als gut belegte Familienpizza oder abgefahrenen Muped-Lenker. Acht dieser Eulenschnurzschen Interpretationen werden im Rahmen des neuen Suchspiels nun vorgestellt. Aufgabe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es, die beschriebenen Objekte in der Ausstellung zu finden und ihre tatsächlichen Funktionen zu erraten.

Das Quiz liegt in einem liebevoll von Dorothea Blankenhagen illustrierten Heft vor und richtet sich an Menschen ab 10 Jahren. Als Gewinne winken ökologisch und überwiegend fair produzierte Textilien, die das kelten römer museum neu in seinem Shop anbietet. Zur Auswahl stehen T-Shirts in unterschiedlichen Farben, Größen und Schnitten sowie Turnbeutel und Tragetaschen, auf den die berühmten Raubvogelköpfe aus der Keltenstadt von Manching abgebildet sind.

Titelfoto: Flashback: Feierlichkeiten zur Eröffnung des kelten römer museums manching vor 15 Jahren. Foto: Jochen Gruner

Plakat: Das neue Quiz „Professor von Eulenschnurz“ verspricht großen Spaß für Jung und Alt. Illustration: Dorothea Blankenhagen